Liebe unaufhoerlich by Alexa Lor

Liebe unaufhoerlich by Alexa Lor

Autor:Alexa Lor [Lor, Alexa]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783864434242
Barnesnoble:
Herausgeber: Sieben Verlag
veröffentlicht: 2014-08-31T22:00:00+00:00


21

Auf der Suche nach seinen Ibuprofen durchwühlte Lyssa Gors Kulturbeutel. Zwei Nächte mit zu wenig Schlaf gingen auch an einem Fels von Mann wie Gor nicht spurlos vorüber. In der vergangenen Nacht hatte er überhaupt nicht geschlafen, zwischen Packen und Aufbruch lediglich eine Stunde geruht. Jetzt bezahlte er die Rechnung in Form von Migräne, die durch die Schmerzmittel zwar nicht wegging, aber auf ein normales Maß an Kopfschmerzen reduziert wurde.

Eigentlich sollte sie ihn leiden lassen. Geschah ihm recht. Wieso hörte er nicht auf sie?

Anstatt Manus den Angerol mit einem roten Schleifchen versehen auszuliefern und sich förmlich für die ungebührliche Behandlung ihres „Boten“ zu entschuldigen, wie sie es ihm geraten hatte, musste Gor auf Konfrontationskurs gehen. Und seine Männer zogen mit. Wie konnte man nur derart unvernünftig sein?

Und was hatten sie jetzt davon? Mussten sich auf unabsehbare Zeit verstecken, aus dem Koffer leben und bei einem von Gors Jägern unterkriechen. Auch noch ausgerechnet bei Krus, dessen Konterfei Augenkrebs verursachte. Allein der Gedanke, dem Anblick von Krus’ Gesicht in nächster Zeit nicht aus dem Weg gehen zu können, bereitete ihr Magenschmerzen.

Und dann diese Horde von Flohschleudern, die ihr glücklicherweise aus dem Weg gingen, jedes Mal kehrt machten und Reißaus nahmen, sobald sie ihr begegneten. Krus sammelte die Biester wie normale Leute Briefmarken, oder was man eben so sammelte, wenn sich alle Tassen da befanden, wo sie hingehörten. Bei Quasimodo war das eindeutig nicht der Fall. Die dreibeinige Missgeburt, an der Krus einen besonders großen Narren gefressen hatte und die ihm selten von der Seite wich, war an Hässlichkeit kaum zu überbieten. Von daher passten die beiden gut zueinander. Jeder vernünftige Desslaner hätte den Krüppelhund von seinem Leid erlöst, anstatt anständige Leute mit seinem Anblick zu belästigen. Dass er das nicht tat, sagte wohl genug über Krus’ Geisteszustand.

Na, wenigstens gab’s hier Personal. Im Gegensatz zu Gor wusste der Jäger also, welchen Lebensstil er seinem Stand schuldete. Dann war in seinem Oberstübchen Hopfen und Malz anscheinend doch noch nicht gänzlich verloren.

Ah, da waren die Tabletten ja. Zahnbürste, Pasta, Duschgel und Waschlappen also wieder in den Beutel und zurück zur Versammlung. Hoffentlich hatte der Diener, dem sie auf dem Weg nach oben begegnet war, das Glas Wasser inzwischen gebracht.

Gors laute Stimme war bereits von Weitem zu hören. »Inkia, verdammt noch mal, hast du Temm heute Nacht nicht zugehört? Es geht nicht darum, dich zu bevormunden und zu überwachen, sondern um deinen Schutz. Jill soll dich zur Arbeit fahren, wieder abholen und auf Umwegen hierher bringen. Die Schleichwege kennt er einfach besser als du. Verflucht, sieh das doch ein.«

Noch so ein Thema, das für graue Haare geradezu prädestiniert war. Inkia. Was, zur Hölle, machte die hier? Als Gor ihr in der Nacht oder, besser gesagt, im Morgengrauen verkündet hatte, sie würden vorübergehend zu Krus ziehen müssen, war das Einzige, was sie davon abgehalten hatte, aus dem Fenster zu springen, die Aussicht gewesen, Inkia loszuwerden. Pustekuchen. Wahrscheinlich hatte Manus darauf bestanden, sie mitzunehmen, aber wenn Inkia schon den Schutz der Jäger genoss, sollte sie sich gefälligst unterordnen und ohne Murren tun, was man ihr sagte.



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